Ein Entwicklungsprozess in Bezug auf Eigenverantwortung, Gemeinschaft und lebendige Organisierung
Boot Koffie ist eine schöne Spezialitätenkaffeerösterei, ein Laden und ein Café in Baarn mit 24 engagierten Mitarbeitern. Boot Koffie ist ein Familienunternehmen, das seit 1973 aus Motiven arbeitet, die auf Qualität, faire Zusammenarbeit und soziale Preise für Kaffeebauern ausgerichtet sind.
Barend Boot, Eigentümer in zweiter Generation und ohne Nachfolger in der Familie, möchte das Unternehmen an die Zukunft übergeben. Im Jahr 2024 begann er mit Economy Transformers einen Entwicklungsprozess. Gemeinsam erforschen wir, was es bedeutet, ein Unternehmen auf eine neue Art und Weise weiterzugeben, sowohl was die Eigentumsverhältnisse als auch was den Geist betrifft. Dieser Prozess vollzieht sich in drei Schritten, die wir im Folgenden erläutern.
1. Loslassen als ein Akt zukunftsorientierter Führung
In der ersten Phase untersuchte Barend Fragen wie diese:
“Wie kann ich das Unternehmen weitergeben?”
“Was sind meine wichtigsten Grundsätze?”
“Wie finde ich einen Weg durch meine persönliche finanzielle Unsicherheit, ohne die Zukunft von Boot Koffie zu belasten?”
Ende 2024 unternahm Barend einen wichtigen Schritt: Er verzichtete formell darauf, Boot Koffie jemals wieder zu verkaufen. Damit hat er einem grundlegenden Prinzip Gestalt verliehen:
Boat Coffee ist von sich selbst.
Das Eigentum ist fortan dem Markt entzogen und dient dauerhaft dem Gemeinwohl: dem gemeinsamen Wohlbefinden, der Zusammenarbeit und der Gemeinschaft.
Die Aktien von Boot Coffee befinden sich nun im Besitz der Donor Impact Invest Fund (DIIF). Dank an Jaap Doorman, Heleen Kuijck, Gijsbert Koren, Ignaz Anderson und das DIIF-Team für ihren Beitrag zu dieser sorgfältigen Übergabe.
2. Die Verankerung der Grundsätze von Boot Coffee
Zusammen mit Darja Koster und dem gesamten Team ist Boot Koffie in eine zweite Phase eingetreten:
Was sind die tragenden Prinzipien der Organisation? Und wie können wir diese für die Zukunft sichern? Einige der Leitprinzipien, die in den Mittelpunkt dieses Prozesses gestellt wurden:
- Gewinn ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur Wertschöpfung für die gesamte Kaffeegemeinschaft.
- Begegnungen und Kontakte sind nicht Mittel, sondern Selbstzweck.
- Jeder Mitarbeiter ist aufgefordert, aus seiner eigenen Leidenschaft und Kraft heraus zu arbeiten und Initiative zu ergreifen.
Da Boot Coffee nun ‘sich selbst gehört’ - und somit das Eigentum nicht mehr für einen individuellen Gewinn gehandelt werden kann -, gibt es Raum für das Fortbestehen dieser Grundsätze.
3. Raum für Entfaltung und gemeinsame Führung
Die dritte und schwierigste Phase hat nun begonnen. In dieser geht es um die Frage: “Wie können wir eine Organisationsform schaffen, in der sich jeder entfalten kann und die Prinzipien von Boot Coffee Wirklichkeit werden?”
Wie setzen wir unsere Grundsätze in konkrete Arbeitsformen um? Wie schaffen wir einen Raum, in dem sich Menschen mit dem Ganzen verbinden können, ohne sich selbst zu verlieren?
Bisherige Erfahrungen mit dem Prozess:
Barend drückt es folgendermaßen aus:
“Die schönste Erkenntnis für mich ist, dass ich nicht mehr jeden Kampf, innerlich oder mit mir selbst, als Problem oder Frustration sehen muss, sondern als Nahrung für die Entwicklung. Ich erlebe diesen Prozess als eine leuchtende Perle”.”
Darja fügt hinzu:
“Vor einem Jahr lernte ich diese innovative Art des Wirtschaftens kennen. Ein Jahr voller (Selbst-)Erkenntnisse, konfrontativ und inspirierend. Äußerst lehrreich in jeder Hinsicht. Ich bin gespannt, wie sich BOOT Coffee im kommenden Jahr weiterentwickeln wird.”
Economy Transformers wird auch weiterhin an diesem Entwicklungsprozess beteiligt sein und die nächsten Schritte mitgestalten. Wir wünschen Unternehmen wie Boot Koffie, dass Eigenverantwortung, Zusammenarbeit und innere Inspiration zusammenkommen und alle in dieser Kaffeegemeinschaft auf eine menschen- und erdwürdige Weise befähigen.
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Jennifer Benson
Wirtschaftliche Transformatoren